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Morbus

Freitag, 8. April 2022, 19 Uhr  

Die Lyrikerin Nora Gomringer liest aus „Morbus“, dem 2. Band der Lyriktrilogie „Monster - Morbus – Mode“. 

Berühmte Lyriker waren Ärzte, noch berühmtere Lyriker waren Patienten und alle hatten sie Körper, die an der einen oder anderen Krankheit litten. So ist das Mensch-Sein: jede Biographie auch eine Krankenakte. Was aber, wenn die Krankheit selbst spricht? Sie sich zu ihrem Verhalten äußert, sie sich selbst beschreibt? Gomringer und Limmer legen nach den »Monster Poems« einen nicht ganz düsteren, nicht ganz ernsten Band über Morbus, Krankheit, vor, fühlen Puls, wiegen, vermessen und schieben ein paar Zäpfchen nach. Und wieder bricht dabei Sprache auf, Bild zu werden und Bild bricht auf, sich in Sprache zu übersetzen. Nur Gesundheit bleibt … relativ. Nora Gomringer hat nach 25 Monstern 25 Krankheiten beschrieben, beleuchtet und (dichterisch) behandelt. Der zweite Band der Lyriktrilogie »Monster – Morbus – Mode«, die vermeintlich Oberflächliches mit Grafiken von Reimar Limmer tiefer führen will, heilt niemanden, hilft aber vielleicht. 

 

Als freie Schriftstellerin ist sie seit 2000 verlegt. Es liegen neun Lyrikbände und zwei Essaybände sowie zahlreiche Einzelveröffentlichungen vor. Zuletzt erschienen: MODEN (2017) und #poesie (2018) bei Voland & Quist, Leipzig/Dresden sowie die CD mit ihrem Duopartner Philipp Scholz, das Jazzalbum Peng Peng Parker. Zahlreiche Formen der Zusammenarbeit mit Musikern und Bildenden Künstlern runden ihr Werk ab und erweitern es beständig. Ihre Auftrittstätigkeit ist rege und international. Für ihr Werk wurden ihr neben dem Förderpreis des Freistaates Bayern (2006) und dem E.ON Kulturpreis (2008) auch der wichtigste deutsche Sprachpreis, der Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache 2011 in Kassel verliehen – in Reihe mit ihren Vorgängern Loriot, Günther de Bruyn und Udo Lindenberg. Im Jahr 2012 folgte der Joachim-Ringelnatz-Preis. Die Europa-Medaille des Freistaats Bayern sowie der Ingeborg-Bachmann-Preis wurden ihr 2015 zugesprochen. Einzelne Lyrikbände sind ins Schwedische, Französische, Englische, Spanische, Belarussische und Vietnamesische übersetzt. Nora Gomringer hatte Poetikdozenturen der Universitäten Sheffield, Koblenz-Landau (mit ihrem Vater Prof. Eugen Gomringer) und Kiel inne. 

 

Eintritt: 25.- CHF 

Fördermitglieder: 20.- CHF