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1947-48

Unter seinem Lehrmeister Eduard Spörri erlernt Rehmann das Handwerk des Bildhauers. Wie auch sein Lehrer vorwiegend die klassische menschliche Figur thematisiert, so sind auch Rehmanns frühste Arbeiten figurativ geprägt. Ein Torso von Wilhelm Lehmbruck, der im Atelier Spörris stand, inspirierte den jungen Bildhauer Rehmann, erste abstrakte Experimente auszuführen.


1950er

Ikonische Werke wie «der Ruf» und «Maternité» entstehen zu Beginn der 50er. Rehmanns Werk vollzieht im Laufe der 50er eine Veränderung, weg von der klassischen Figur, hin zur Abstraktion: Der naturalistische menschliche Körper weicht stereometrischen Gerüsten und organischen Formen.

Rehmann entwickelt auch kugel- und sternförmige Raumplastiken in Metall, zum Teil mit künstlicher Lichtquelle. 1955 fertigt Rehmann eine Aluminiumkugel mit Röhren und mit elektrischem Licht an, die verblüffende Ähnlichkeit mit der 1957 ins All geschossenen «Sputnik» aufweist.


1960er

Erwin Rehmann schafft zahlreiche abstrakte Eisenplastiken als horizontale oder vertikale Raumstrukturen. Diese entfalten sich zu monumentalen, bisweilen aufgerissenen Eisenwänden, deren handwerklicher Prozess durch die Schweissnähte sichtbar bleibt.

Rehmann entwickelt eine neuartige bildhauerische Form, die er als ‚Schnitt-Plastik‘ bezeichnet. Der Künstler verschweisst Bronzestäbe und Messingbleche, die er danach mit der Bandsäge zersägt. Es entstehen einzelne eigenständige Fragmente als Teil eines Ganzen, die jeweils eine eigene Charakteristik aufweisen und so ihre metallene Innerlichkeit preisgeben.


1970er

Erwin Rehmanns monumentale Plastiken prägen zunehmend das Bild verschiedener Städte in der Schweiz und dem Ausland: Er erhält zahlreiche Aufträge für Kunst am Bau, für Zyklen in Parks, für Brunnen oder liturgische Plastiken, die den gesamten Umraum dramaturgisch gestalten.

Seit Ende 1960er hat Rehmann den Prozess des Direktgusses erforscht, welcher den Künstler lange begleitet und es ihm ermöglicht sich mit der Charakteristik und der Sprache von Metallen und Legierungen zu beschäftigen. Auf diese Weise entstehen aus Chromstahl oder diversen Bronzelegierungen Formen, die es dem Metall erlauben in der eigenen spezifischen Gestalt zu erstarren.


1980er

Seit 1980 verwendet der Rehmann beim offenen Guss keine Hohlform mehr, sondern ein Tragskelett, auf das er ineinanderfliessende Bronzelegierungen aufgiesst. Diese Werkphase zeichnet sich durch ihre organische Wuchsästhetik und archaische Wirkung aus.


1990er

Es entstehen eine Vielzahl von Brunnen und liturgischen Raumgestaltungen, vorwiegend im Kanton Aargau und in der Stadt Zürich.

Erwin Rehmann beschäftigt sich mit Acrylglas, ein Ansatz, den er bereits seit 1953 verfolgt und 1999 in Vercorin, in «Chemin de Vie», seinen Höhepunkt findet.


2000er

Die Chromstahlskulptur an der neuen Rheinbrücke Laufenburg wird eingeweiht. Erwin Rehmann beendet damit seine künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum.


2010er

Zum 95. Geburtstag präsentiert Erwin Rehmann 300 neue Werke aus der Serie «LIVING METALS», die im offenen Gussverfahren ohne Tragelemente entstanden sind.